Was unterscheidet Stevia von Zucker und anderen Zuckerersatzstoffen

Die grünen Blätter der Pflanze Stevia rebaudiana enthalten ein Glykosid namens Steviosid, welches etwa 250mal süßer ist als Zucker.

Ein Extrakt aus Steviablättern kann einer Studie zufolge bei gesunden Personen zu einer leichten Senkung des Blutzuckerspiegels führen und den Blutdruck leicht senken.

Stevia hilft bei Neurodermitis

In diesem Artikel schauen wir uns daher einmal die Vor- und Nachteile etwas genauer an.

Vor- und Nachteile von Stevia gegenüber Zucker und Zuckerersatzstoffen

Vorteile

Stevia kann gut genommen werden bei Unverträglichkeit gegenüber Zucker oder chemischen Süßungsmitteln; viele Diabetiker oder Menschen mit Neurodermitis haben mit Stevia keine Probleme. Da Stevia auch bei Mangel an Insulin keine Überzuckerung hervorruft, ist dieses Mittel für Diabetiker eine gute Alternative.Obwohl Stevia von der Süßkraft her wesentlich stärker ist als Zucker, wird das Steviosid vom Körper nicht verarbeitet. Der Genuß von Stevia birgt daher keine Gefahren von zu viel Kalorien, Übergewicht oder Karies. Die meisten anderen herkömmlichen Süßstoffe werden chemisch hergestellt. Im Gegensatz dazu ist Stevia ein natürliches Produkt; die Pflanze enthält neben Steviosid eine Fülle von Wirkstoffen, die auch im Süßungsmittel noch zu finden sind. Darunter sind viele Vitamine, Nährstoffe und medizinisch wirksame Substanzen.

Im Gegensatz zu Zucker ruft Stevia nicht nur kein Karies hervor, sondern kann sogar helfen, Karies zu bekämpfen. In Paraguay, dem Herkunftsland von Stevia rebaudiana, werden die Blätter der Pflanze gezielt gegen Karies und Zahnbelag eingesetzt. Die Süßkraft von Stevia macht nicht abhängig; bei der Verwendung dieses Süßstoffs kommt es nicht zur Entwicklung von Heißhunger auf immer mehr Süßes. Die Blätter von Stevia können auch frisch oder getrocknet verwendet werden; eine Raffinierung wie bei Zucker ist nicht zwingend notwendig.

Nachteile

Eine Studie der EU hat ergeben, dass die Einnahme extrem großer Mengen von Steviosid bei Ratten die Fruchtbarkeit beeinträchtigt. In dieser Größenordnung wird Stevia von Menschen allerdings nicht zu sich genommen. In Tierversuchen hat sich auch eine geringe Toxizität gezeigt – allerdings wiederum bei sehr hohen Dosen. Auf den Menschen übertragen müsste dieser über die Hälfte seines Körpergewichts an Steviablättern verzehren, um diese Wirkung zu erzeugen. Des Weiteren besteht der Verdacht, dass Stevia krebserregend wirkt. Allerdings steht dem die jahrhundertelange traditionelle Verwendung bei den indigenen Völkern Südamerikas sowie die jahrzehntelange Nutzung von Stevia als Süßstoff z.B. in Japan entgegen, wo dieser Verdacht keine Bestätigung fand.

Praktisch gesehen hat Stevia gegenüber Zucker einige Nachteile, da z.B. für Kuchenrezepte bei der Angabe von Zucker sowohl die Menge als auch die Süßkraft notwendig ist. Bei der Verwendung von Stevia würde Volumen fehlen; wodurch dieses ersetzt werden könnte, ist noch nicht klar.

Wissenschaftliche Untersuchungen über Stevia sind widersprüchlich. Einerseits zeigte sich, dass Stevia bei extrem hohen Dosen giftig wirkt. Andere Tests wiederum zeigen negative Ergebnisse bei der Prüfung auf Toxizität. Die Tatsache, dass bekannt ist, dass es in sehr vielen Fällen eine Frage der Dosis ist, ob ein Mittel als Heilmittel oder als Gift eingestuft wird, kann helfen, sich selbst ein Bild über diese widersprüchlichen Ergebnisse zu machen.