Wer kennt es nicht, das Märchen vom süßen Brei. Das Wundertöpfchen kocht unaufhörlich den Hirsebrei und befreit die arme Familie vom Hunger. Heute ist die Hirse kein weit verbreitetes Getreide mehr. Das sah vor 8000 Jahren anders aus. Die Hirse ist das älteste Getreide und gehört zu den Süßgräsern. In China wurde das Getreide bereits vor 4000 Jahren großflächig kultiviert. Als die ertragreicheren Grundnahrungsmittel Kartoffel, Reis und Mais in Europa heimisch wurden, geriet die Hirse fast in Vergessenheit. Heute wird vor allem in Afrika und China die Hirse weiterhin traditionell angebaut und hauptsächlich zu Fladenbrot verarbeitet. In Europa wird die Hirse heutzutage hauptsächlich als Futtermittel angebaut Doch zu unrecht. Seit einigen Jahren erlebt diese Getreideart zunehmend neuen Aufschwung.
Wertvolle Inhaltsstoffe machen fit
Die Hirse ist im Gegensatz zu anderen Getreidearten kein Säurebildner, sondern basenbildend. Diese Eigenschaft sorgt für weniger Schleimbildung im Körper und macht dieses Getreide zu einem idealen Nahrungsmittel bei Erkältungen und grippalen Infekten.
Da die Hirse kein Gluten (Kleber-eiweis) enthält, ist sie für Menschen die unter Zöliakie und Glutenunverträglichkeit leiden, zu einem besonders wertvollen Lebensmittel geworden. Alle anderen Getreidearten enthalten Gluten und verursachen bei den Betroffenen schwere Durchfälle und schmerzen.
Zwar ist die Hirse nicht zum Brotbacken geeignet, es gibt aber viele leckere Rezepte mit Hirse. Diese reichen vom klassischen Hirsebrei oder Hirsegrütze bis hin zu Hirsesalat, Hirse-Auflauf, Hirse-Nockerln und Hirse-Bratlingen. Auch Pizzateig lässt sich mit Hirsemehl zubereiten.
Glänzendes Haar und feste Fingernägel
Hirse gehört zu den Getreidesorten mit dem höchsten Mineralstoffgehalt. Das macht sie auch zum Schönheitshausmittel. Die enthaltene Kieselsäure stärkt Nägel, Haut und Haare.
Zudem ist viel Eisen in der Hirse gespeichert, das unterstützt die Blutbildung. Calcium und Magnesium sowie die Vitamine B, E und A sind außerdem reichlich enthalten.
In seiner Urform mit Schale enthält die Hirse am meisten der wertvollen Inhaltsstoffe. Diese wird Braunhirse genannt, ist aber eher unpraktisch in der Zubereitung da sie sehr lange gekocht werden muss bis sie weich wird. Daher wird die Braunhirse oft als Mehl angeboten. Geschälte Hirse lässt sich besser verarbeiten und enthält noch reichlich Vitamine und Mineralstoffe. Sie ist als Hirseflocke, Hirsegraupe und Hirsegrütze erhältlich.