Orangensaft enthält bekanntlich Glukose, Traubenzucker also – und doch kann man Diabetikern das Getränk empfehlen. Der Saft enthält auch Flavonoide: Diese gelben Farbstoffe schützen Blutgefäße vor Entzündungen, sie fangen Sauerstoffradikale (die reaktionsfreudigen Molekülstücke mit Sauerstoff) weg.
Forscher der Universität Buffalo hatten zuvor bereits gezeigt, dass eine Menge von 300 Kalorien Glukose in den Blutgefäßen Entzündungsreaktionen fördert. Nun verabreichten sie 32 gesunden Menschen genau diese Energiemenge – entweder in Form von Glukose, Fruktose, Orangensaft oder Wasser mit Saccharin. Blutproben zeigten, dass lediglich die Glukose eine verstärkte Bildung freier Sauerstoffradikale bewirkte, obwohl Orangensaft die gleiche Menge dieses Zuckers enthielt.
Weitere Untersuchungen ergaben, dass weder die in dem Getränk enthaltene Fructose noch das Vitamin C die Radikalenbildung hemmte. Stattdessen verringerten die beiden Flavonoide Hesperetin und Naringenin die Produktion der schädlichen Stoffe um 52 und 77 Prozent.
Gerade für Diabetiker ist das ein wichtiges Ergebnis: Ihre verstärkte Entzündungsneigung führt oft zu arteriosklerose. Sie sollten deshalb solche Lebensmittel verwenden, die Entzündungsreaktionen hemmten, schreiben die Wissenschaftler in der Zeitschrift «Diabetes Care» – zum Beispiel Orangensaft!