Stevia in Kosmetikprodukten

Kulturgeschichtlich geht die Nutzung der Stevia Pflanze auf eine lange Historie zurück. In ihrem ursprünglichen, natürlichen Verbreitungsgebiet, in den südamerikanischen Hochebenen, im Grenzgebiet zwischen Paraguay, Argentinien und Brasilien, wird Stevia rebaudiana seit Jahrhunderten als Nahrungsbestandteil und zur Herstellung von Kosmetik eingesetzt. Letzteres verwundert nicht, schließlich ist die Verwendung von pflanzlichen Inhaltsstoffen in der Kosmetik auch heute noch nahezu essentiell. Ihnen kommt vielfach eine positive Wirkung zu, die sich förderlich auf das Hautbild, die Verminderung von Alterserscheinungen oder die Haare auswirkt. Anfänglich dienten Stevien jedoch vornehmlich als natürlicher und intensiver Süßstoff. Diese Eigenschaft brachte ihr auch den deutschen Namen Honig- oder Süßkraut ein. Den süßen Geschmack verdanken die rund 2000 Arten der Gattung Stevia einer Verbindung mit dem Namen Steviosid. Dabei handelt es sich im chemischen Sinne um ein Glykosid des Diterpens Steviol. Es kann ohne größeren, industriellen Aufwand aus den Blättern der Pflanze extrahiert werden, da es sich um ein wasserlösliches Molekül handelt. Insgesamt umfasst das Spektrum der Pflanze jedoch weit mehr als 100 verschiedene, pflanzliche Wirkstoffe. Zu einem Großteil handelt es sich dabei um Flavonoide und Terpene. Die chemische Bezeichnung Flavonoide umfasst diverse wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe, während die Stoffgruppe der Terpene Naturstoffe beinhaltet. Sie werden als sekundäre Inhaltsstoffe von Pflanzen und Organismen gebildet.

DIE VERWENDUNG VON STEVIA IN DER KOSMETIK

Wie bereits angesprochen, blieb der beschriebene Reichtum an Naturstoffen nicht lange im Verborgenen. So nutzt die einheimische Bevölkerung das Süßkraut seit Jahrhunderten zur Herstellung von hautverträglicher Kosmetik. Gepaart mit neuzeitlichen Erkenntnissen, blüht diese Form der Nutzung auch in anderen Teilen der Welt auf. Gezielt findet die Pflanze heute unter anderem Anwendung bei Hautproblemen. Insbesondere bei Akne, Ekzemen und Schuppenflechte sind Behandlungserfolge bekannt. Auch zur Milderung von Fältchen werden die Inhaltsstoffe des Süßkrautes verwendet. Die Gewinnung der Inhaltsstoffe ist simpel. Es gilt lediglich die Blätter der Pflanze zu einem Pulver oder einem flüssigen Extrakt zu verarbeiten. Aus diesen Rohprodukten lassen sich wiederum Masken und Cremes in der gewünschten Zusammensetzung herstellen. Des Weiteren erhält die Stevia Pflanze mehr und mehr Einzug in die Haarpflege. Als Zusatz zu Shampoos, Haarkuren und Pflegespülungen sollen die pflegenden Eigenschaften der Inhaltsstoffe zum Tragen kommen. Auch in der Zahnpflege können Sie das Extrakt einsetzen. Laborstudien wiesen bereits eine antibakterielle Wirkung nach. Eine Zahnpasta mit Extrakten der Pflanze kann somit zur Prävention von Karies und Parodontose beitragen. Entsprechende Rezepturen existieren sowohl für Zahncremes als auch für Mundspülungen.
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PRÄPARATE AUS EIGENER HERSTELLUNG

Neben den kommerziell erhältlichen Kosmetikprodukten können Sie in Eigenregie ihre Stevia Kosmetikprodukte herstellen. Das Stevia Extrakt können Sie als Basis für Ihre Cremes und Masken verwenden. Zur Auswahl stehen Ihnen eine Reihe von vorgefertigten Rezepturen und zudem nicht weniger als Ihre eigene Kreativität.

Bis dato ist die Nutzung von Stevia in der europäischen Union auf den Bereich der Kosmetik und Körperpflege beschränkt. Dies liegt an der bislang nicht erteilten Freigabe für den Lebensmittelmarkt, für den sich die europäische Kontrollbehörde verantwortlich zeigt. Weitere Gutachten zur Unbedenklichkeit werden demnach einer weiteren Sachprüfung unterzogen. Auf Grund dieses Sachverhaltes unterliegen einige Produkte bis zu einer Zulassung Import- und Handelsbeschränkungen. Andere Länder, wie Japan, sind in diesem Punkt bereits voraus. Hier nimmt das kalorienfreie Steviosid bereits jetzt einen hohen Marktanteil ein.