Enzyme und Rohkost

Wenn wir von den Vorteilen von roher Pflanzennahrung sprechen, dann sind Enzyme immer ein bedeutender Faktor. Enzyme sind Eiweiße (bestehen also aus Aminosäuren) die, wenn sie sich mit einem Co-Enzym ( Vitamin C, B-Vitamine, Mineralien und Spurenelemente)verbinden, einen Stoffwechselprozess starten und/oder beschleunigen. Enzyme sind aber nicht nur bei allen Stoffwechselprozessen wie z. B. Hormonaufbau, Entgiftung oder Heilung die entscheidenden „Verantwortlichen“, sondern auch an unseren Gedanken, Verhaltensweisen und Gefühlen stark beteiligt. Am meisten kennt man aber Enzyme allgemein von der Verdauung her. Sie zerlegen die Nahrung die wir essen in ihre Einzelteile.

Enzyme und Rohkost
Man muss dabei bedenken, dass unser Körper ein „Enzymkonto“ hat. Das heißt, wenn es unter einen bestimmten Wert fällt, wenn zu viele Enzyme verbraucht wurden, dann sterben wir. Der Körper kann also nur eine bestimmte Menge an Enzymen erzeugen und davon wird ein Teil für das Verdauen benötigt. Alle anderen Enzyme werden, wie wir schon gesehen haben, im Stoffwechsel gebraucht, da ohne sie nichts geht.
Wir sollten also alles tun, um unseren „Kontostand“ immer hoch zu halten.
Die tägliche Zufuhr von gekochter und verarbeiteter Nahrung sowie von „Genussgiften“ ist der Hauptgrund, warum die Menschen ihre Enzymvorräte aufbrauchen und krank werden.

Enzyme werden ab einer Temperatur von 47,8 Grad Celsius für immer inaktiv, d. h. wenn wir etwas kochen, dann sind alle Enzyme in dem Nahrungsmittel zerstört. Das tolle an roher Nahrung ist, dass jedes Nahrungsmittel immer die Enzyme in sich birgt, die gebraucht werden, um es verdauen zu können.
Wenn wir z. B. einen Apfel essen, werden durch das Kauen die Zellwände aufgebrochen und die Apfel eigenen Enzyme beginnen mit der Zerlegung oder Verdauung. Im oberen Teil des Magens bleibt dieser zerkaute Apfel erst mal kurz liegen und wird von seinen eigenen Enzymen weiter verdaut, bevor er in dem unteren Teil des Magens mit der Magensäure vermischt wird. Die Magensäure inaktiviert die Enzyme, zerstört sie aber nicht!!!!

Das Wissen, dass die Salzsäure im Magen die Enzyme verdaut, ist längst überholt!!
Es gibt z. B. Ananasenzyme, die gegen entzündliche Erkrankungen wirken. Würden sie in der Magensäure zersetzt werden, würden sie nicht wirken. In Wahrheit werden die Enzyme im alkalischen Milieu des Dünndarms wieder aktiv und unterstützen die Verdauung dort weiter, indem sie den körpereigenen Enzymen, die von der Bauchspeicheldrüse gebildet werden, helfen. Bei gekochter Nahrung muss also der Körper, um die Nahrung verdauen zu können, viel mehr eigene Enzyme bereitstellen, als von der Natur vorgesehen. Dies führt zu einer schnellen Erschöpfung der Körper eigenen Energien. So hat doch tatsächlich ein Kochkost essendes Kleinkind in seinem Speichel die höchste Konzentration von Enzymen, die in der ganzen Natur vorkommt!! Das „Enzymguthaben“ ist noch hoch und der Körper versucht die enzymlose Nahrung noch so weit wie möglich zu zerlegen.

Gibt man dem Kind dann pflanzliche Rohkost, dann verschwinden die unnatürlich hohen Konzentrationen langsam wieder aus dem Speichel.
Die Enzyme teilen den Nährstoffen auch mit, wohin sie im Körper gelangen sollen. Das ist der Grund, wieso bestimmte Nahrungsmittel eine Affinität zu bestimmten Organen haben. In der Chinesischen Medizin weiß man das schon seit Tausenden von Jahren. So hat z. B. die Gurke eine Affinität zu den Nieren und hilft, diese gut „durchzuspülen“ und sie von unverdauten Eiweißresten zu reinigen.
Falls die Nahrung jetzt aber gekocht ist, dann muss der Körper auch noch diese Enzyme bereitstellen, die der Nahrung „sagen“ wo sie hin soll. Das ist einer der Gründe für Übergewicht. Der Körper weiß einfach nicht, was er damit machen soll und lagert es dann ein.
Wenn jemand z. B. rohes Fett isst, dann wird er nicht dick, isst er aber gekochtes Fett, dann nimmt er zu, da gekochtem Fett die Enzyme fehlen und es in seiner Struktur verändert ist. Dieser Unterschied zwischen roher und gekochter Nahrung wird von vielen „ normalen“ Ernährungsberatern etc. nicht verstanden.

In Amerika, wo die Nährstoffforschung viel weiter ist als in Europa beginnen auch die Schulgelehrten langsam sich dieser Tatsache zu öffnen. Natürlich helfen die Enzyme aus roher Pflanzennahrung auch den Stoffwechselenzymen bei ihrer Arbeit. Sie unterstützen also nicht nur die Verdauung tatkräftig, sondern wandern zum Teil in den Körper und erfüllen dort wichtige aufgaben. Wie z. B. das Ananasenzym Bromelain hilft Entzündungen zu kontrollieren.

Auffüllen können wir unsere Enzymvorräte einfach indem wir Sprossen ( die enzymaktivsten Pflanzen, da sie noch jung sind und viel wachsen müssen) in unserer täglichen Ernährung haben und täglich min. einen halben Liter grünen Gemüsesaft trinken.
Auch rohe Blütenpollen, Kamutgrassaft und „Superfoods“ helfen bei der Erhöhung des
„ Enzymguthabens“.